So entwickelst du eine erste Finanzplanung

Eine gute Finanzplanung ist das stabile Fundament eines jeden Unternehmens. Auch wenn bei Medienprojekten der Inhalt im Vordergrund steht - ohne solide Finanzen funktioniert nichts.

Ein solides Projekt braucht eine solide Finanzplanung. Egal, ob du ein journalistisches Startup, ein kreatives Medienprojekt oder eine Non-Profit-Initiative aufbaust – du musst deine Finanzen im Blick haben. Eine grobe Vorstellung reicht nicht aus, denn ohne klare Zahlen kann es schnell eng werden.


Die Grundlagen der Finanzplanung 📊

Der erste Schritt ist eine Budgetplanung. Mach dir bewusst, welche monatlichen Ausgaben auf dich zukommen: Dazu gehören nicht nur offensichtliche Kosten wie Miete, Personalkosten und technische Ausstattung, sondern auch kleinere, oft übersehene Posten wie Software-Abos, Bürobedarf oder Steuerberatung.

Gleichzeitig solltest du festlegen, wie viel du monatlich verdienen willst – und zwar nicht nur langfristig, sondern realistisch für die nächsten 3, 6 und 12 Monate. Überleg dir außerdem, ob und welche finanziellen Puffer du im Notfall ins Projekt investieren kannst – zum Beispiel Rücklagen oder Abfindungen.

Um diese Zahlen übersichtlich zu halten, empfiehlt es sich, alle Kosten und Einnahmen in einer Excel-Tabelle oder einem Finanzplanungstool festzuhalten. Im Englischen spricht man hier von einer Profit-Loss-Rechnung, die oft mit dem Finanzierungsplan gleichgesetzt wird. Sie hilft dir, jederzeit den Überblick zu behalten und zu erkennen, wann und wo Handlungsbedarf besteht.

Wir haben übrigens ein fertiges Template zur Finanzplanung sowie eine fertige Excel-Tabelle zur Budgetplanung. Bei beidem musst du nur noch deine Zahlen einsetzen. Schau mal im nächsten Blatt vorbei.

Zum Template und zur Excel-Tabelle


Wie verdienst du Geld? 🧾

Sobald du deine Kosten kennst, geht es um die nächste Frage: Wie finanzierst du das Projekt? Welche Einnahmequellen kommen für dich infrage? Vielleicht Mitgliedschaften, Werbung oder Fördergelder? Überleg dir:

  • Welche Einnahmequellen sind realistisch?

  • Was brauchst du, um damit wirklich Geld zu verdienen? (Zum Beispiel eine gewisse Reichweite, Partner*innen oder bestimmte technische Tools)

  • Was kannst du sofort umsetzen, was braucht mehr Planung?

Es lohnt sich, hier verschiedene Szenarien durchzudenken: Was passiert, wenn eine Finanzierungsquelle ausfällt? Welche Alternativen gibt es? Ein Projekt allein über Spenden oder Crowdfunding zu finanzieren, kann funktionieren – aber nur mit einer starken Community und langfristigem Konzept.


Best- und Worst-Case-Szenarien einplanen 🎯

Eine gute Finanzplanung sollte nicht nur optimistische Erwartungen abbilden, sondern auch mögliche Risiken und Engpässe einbeziehen. Überleg dir deshalb verschiedene Szenarien:

  • Best-Case: Alles läuft besser als erwartet – was machst du mit zusätzlichen Einnahmen? Reinvestierst du, stellst du mehr Leute ein?

  • Realistischer Case: Einnahmen kommen wie geplant – was sind deine nächsten finanziellen Schritte?

  • Worst-Case: Einnahmen bleiben hinter den Erwartungen – wo kannst du Kosten kürzen, ohne das Projekt zu gefährden?

Gerade in der Gründungsphase kann es passieren, dass Kund*innen oder Fördergeber*innen später zahlen als erwartet. Deshalb ist eine Liquiditätsplanung wichtig! Gewinne auf dem Papier helfen wenig, wenn das Konto in einem bestimmten Monat leer ist. Achte darauf, dass du deine monatlichen Fixkosten jederzeit decken kannst – und plane nach Möglichkeit eine finanzielle Reserve für mindestens drei bis sechs Monate ein.


Fazit 📌

Eine klare und realistische Finanzplanung hilft dir, dein Projekt langfristig auf stabile Beine zu stellen. Sie zeigt nicht nur, ob deine Idee tragfähig ist, sondern hilft auch, Engpässe frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden. Wer seine Zahlen kennt, kann bessere Entscheidungen treffen – sei es bei der Preisgestaltung, Investitionen oder der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten.

Auch wenn das vielleicht nicht das Lieblingsthema vieler Journalist*innen ist und oft als unangenehm oder unnötig erscheint: Eine durchdachte Finanzplanung kann den entscheidenden Unterschied zwischen Scheitern und Erfolg ausmachen. Nehm dir also die Zeit dafür – es lohnt sich!

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