👥Zielgruppenbefragung
Vor dem Launch deines Medienprojekts, bietet sich eine Zielgruppenbefragung an. Warum es hilft, viel über deine Zielgruppe zu wissen und wie du diese Befragung am Besten machst, erfährst du hier.
Bevor du dein neues Medienprojekt startet, ist es entscheidend, die potenzielle Zielgruppe zu verstehen. Eine fundierte Zielgruppenanalyse hilft dir, Inhalte und Formate auf die Bedürfnisse deiner Community zuzuschneiden und von Anfang an eine tragfähige Beziehung aufzubauen.
Warum eine Zielgruppenbefragung? 🤔
Deine Zielgruppe zu kennen, bedeutet mehr als nur ein grobes Bild davon zu haben, wen du erreichen willst. Es geht darum, konkret herauszufinden:
Wen möchtest du ansprechen? Welche Altersgruppe, welches Informationsverhalten, welche Interessen?
Welche Erwartungen hat deine Zielgruppe? Welche Themen sind für sie relevant? Was sind Fragen oder Bedürfnisse?
Welche Kanäle und Formate bevorzugen sie? Sind es Email, Social Media, Podcasts oder Messenger. Lesen sie gerne tiefe Recherchen oder schauen sie Kurz-Videos.
Wie informiert sich deine Zielgruppe aktuell? Welche Medien und andere Informationsquellen nutzen sie bereits und warum?
Methoden der Zielgruppenanalyse 🔧
a) Online-Umfragen 🖥️
Eine der einfachsten Möglichkeiten, erste Erkenntnisse zu gewinnen, ist eine Online-Umfrage. Hier einige Tipps für den Aufbau:
Erstelle eine Umfrage mit Tools wie Tally, Typeform oder beabee.
Halte sie kurz und prägnant (max. 10 Fragen).
Nutze offene und geschlossene Fragen, um sowohl quantifizierbare als auch qualitative Einblicke zu erhalten.
Achte darauf, verschiedene Formulierungen für unterschiedliche Zielgruppen zu testen.
Beispielhafte Fragen für eine Umfrage:
Welche Themen interessieren dich besonders? (Mehrfachauswahl)
Was sind deine wichtigsten Informationsquellen (für lokale Themen)
Wie oft konsumierst du (Lokal-)Nachrichten und auf welchen Kanälen?
Welche Formate bevorzugst du? (Text, Audio, Video, interaktive Formate)
Was fehlt dir aktuell in der Medienlandschaft?
Was sind Themen (bei dir vor Ort), zu denen du aktuell keine Informationen bekommst
b) Interviews, Gespräche und Fokusgruppen 🎤
Persönliche Gespräche liefern tiefere Einblicke als Umfragen.
Führe qualitative Interviews mit potenziellen Nutzer:innen.
Organisiere Fokusgruppen mit verschiedenen Alters- und Interessengruppen, um Diskussionen anzuregen.
Organisiere Roundtables zur Diskussion über Informationsbedarfe- und -Lücken vor Ort mit bestimmten Personengruppen
Bei der Zielgruppenbefragung zeigt sich wieder mal, warum es so wichtig ist, von Anfang an E-Mail-Adressen zu sammeln. Das erleichtert den Kontakt zu deiner Zielgruppe. Dafür hilft es, wenn du bei allen Umfragen auch direkt die E-Mail mit abfragst. Früher oder später brauchst du sie ohnehin. Ob zur Segmentierung deiner Zielgruppe, für einen Newsletter oder zur Monetarisierung. Also fragst du sie am einfachsten direkt ab.
Definiere deine Zielgruppe und erstelle einen Interviewleitfaden 📓
Im nächsten Schritt geht es darum, deine Zielgruppe möglichst genau zu definieren und passende Personas zu entwerfen (2 bis 4 Stück). Im weiteren Verlauf wirst du dir darüber hinaus immer mehr bewusst, welche konkrete Nische du adressieren möchtest. Das wichtigste Ziel: Herausfinden, was wollen deine Nutzenden? Wo gibt es Lücken / Bedarf?
Identifiziere dabei Informationswüsten und sogenannte „underserved communities“.
Ist dein Fragebogen fertig, führe mindestens vier bis sechs qualitative Interviews à 30 Minuten mit potenziellen Nutzenden bzw. Personen, die du als deine Zielgruppe definiert hast. Gerade am Anfang kann es auch Sinn machen, den einen oder anderen Meinungsführer*in bzw. Multiplikator*in zu interviewen. Du solltest aber auf keinen Fall nur mit Freund*innen oder Bekannten sprechen.
Du musst ein Verständnis über deine Community entwickeln. Du musst wirklich verstehen, was sie beschäftigt, wie sie sich informieren und was ihnen fehlt. Deshalb: zuhören und mehrfach nachfragen. Am Ende geht es darum, ein Angebot zu schaffen, das die Menschen wirklich wollen und wofür sie bereit sind, Geld zu bezahlen. Das heißt, finde Themen, die auf Resonanz und Interesse stoßen.
Nicht vergessen - demografische Informationen
Name
Alter
Wohnort
ggf. Beruf
Wenn du alle Angaben gesammelt hast, werte sie aus und überlege, ob du Anpassungen an deiner ursprünglichen Idee vornehmen musst und wie diese Anpassungen konkret aussehen. Man spricht dabei von iterativem Vorgehen, also einem Vorgehen, bei dem du dich schrittweise der Lösung näherst.
Verbreitung der Umfrage 📢
Um möglichst viele relevante Antworten zu bekommen, ist die gezielte Verbreitung entscheidend:
E-Mail-Newsletter: Falls du bereits Kontakte hast, informiere sie direkt.
Social Media: Bewerbe die Umfrage über Instagram, Facebook, Twitter, LinkedIn.
Kooperationen: Frage lokale Organisationen oder Influencer:innen, ob sie deine Umfrage teilen.
Mehrsprachigkeit: Überlege, ob du deine Umfrage in mehreren Sprachen anbieten solltet, um diverse Gruppen zu erreichen.
Community-Events und analoge Befragung 🧑🤝🧑
Gerade für Lokaljournalismus ist der direkte Austausch wertvoll.
Veranstalte Infoabende oder Diskussionsrunden.
Nutze Mobile Kaffeestände oder Pop-up-Events für direkte Gespräche.
Hänge Feedback-Zettel an zentrale Orte in der Stadt (z. B. Bibliotheken, Cafés, Unis).
Digitale Beteiligung 🌐
Neben klassischen Umfragen kannst du deine Community bereits vor dem Launch aktiv einbinden:
Nutze Social Media Umfragen (z. B. Instagram Stories).
Probiere Crowdsourcing-Modelle aus, um Themenideen zu sammeln (z. B. CrowdNewsroom, per Google Docs oder Slack-Gruppe).
Eine gründliche Zielgruppenbefragung hilft dir nicht nur, besser auf die Bedürfnisse deiner Community einzugehen, sondern schafft auch von Anfang an eine engere Bindung zwischen dir und deinen potenziellen Lesenden. Sie ist der erste Schritt für eine langfristig erfolgreiche Mediengründung.
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