Wie Tsüri.ch angefangen hat
Tsüri.ch wurde 2015 von einer Gruppe junger Journalist*innen und Medienstudierender unter der Leitung des Gründers Simon Jacoby ins Leben gerufen. Ursprünglich als zweijähriges Pilotprojekt konzipiert, wollte die Gruppe testen, ob sich qualitativ hochwertiger Lokaljournalismus für eine junge Zielgruppe umsetzen lässt. Dabei wurde die Initiative von zwei Hauptmotiven angetrieben:
Klassische Lokalzeitungen richteten sich vor allem an ein älteres Publikum.
Klassische Lokalzeitungen konzentrierten sich überwiegend auf Printmedien.
Jacoby betont, dass sie bewusst darauf verzichteten, ein großes Medienprojekt aufzubauen, vor allem wegen ihres jungen Alters und der begrenzten Erfahrung in der Branche. Ihnen habe die Idee eines Experiments gefallen, das Raum für unabhängige und unkonventionelle Ansätze ließ, ohne langfristige Verpflichtungen einzugehen. Die Aussicht, das Projekt nach zwei Jahren enden zu lassen, habe ihnen die Freiheit gegeben, besonders risikofreudig und innovativ zu agieren.
Nach etwa sechs Monaten der Planung, begann Tsüri.ch erste Inhalte zu veröffentlichen. Ein Geschäftsmodell gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht, da es anfangs nicht das Ziel war, Einnahmen zu generieren. Von der Stiftung für Medienvielfalt bekam Tsüri.ch eine Förderung über 6.000 Schweizer Franken, von der vor allem die Entwicklung der Website finanziert wurde.
Jacoby beschreibt die ersten Monate als „chaotisch und anarchisch”. Außerdem gab es eine hohe Fluktuation im Team, weil viele Teammitglieder ihr Studium, Praktika, andere Jobs und Tsüri.ch unter einen Hut bringen mussten. Trotz dieser Unbeständigkeit entwickelte sich Jacoby nach und nach zur zentralen Anlaufstelle, an der alle organisatorischen Fäden zusammenliefen.
Nach einigen Monaten erkannte das Gründungsteam das Potenzial von Tsüri.ch und beschloss, das Projekt auf ein solideres Fundament zu stellen. Durch die finanzielle Unterstützung von Familien und Freund*innen konnte das Team ein Unternehmen gründen und ein erstes Geschäftsmodell entwickeln. Etwa anderthalb Jahre nach dem Start, konnte Tsüri.ch zum ersten Mal Gehälter zahlen. Bis dahin hatte das Team komplett ehrenamtlich gearbeitet. Jetzt konnte Tsüri.ch zwei Vollzeitstellen finanzieren und Honorare für freie Mitarbeitende zahlen.
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