Die ersten Schritte beim Aufbau einer Community-Datenbank
1. Sammle von Anfang an Kontaktdaten 📊
Der erste Schritt beim Aufbau einer Community-Datenbank besteht darin, aktiv Kontakte zu sammeln – und zwar von Anfang an. Du wirst überrascht sein, wie schnell deine Kontaktliste wächst, wenn du deine Community-Kontakte, alle mit denen du sprichst und schreibst als Kontakt eingrägst.
Zum Start deines Medienprojektes könntest auch eine erste Zielgruppenbefragung durchzuführen und deine Idee validieren. Dabei kommst du bereits mit unterschiedlichen Akteur*innen aus der Stadtgesellschaft in Kontakt – häufig engagierte Personen und Multiplikator*innen. Nutze diese Gelegenheit, um frühzeitig relevante Kontaktdaten wie E-Mail-Adressen zu erfassen. Auch das Sammeln von Telefonnummern für direkte Kommunikation (z. B. über WhatsApp oder Signal) kann sinnvoll sein. So hast du bereits in deiner Startphase den ersten Grundstein für eine lebendige Community-Datenbank gesetzt.
Viele Redaktionen starten in der Frühphase mit einem Crowdfunding und nutzen dafür zum Beispiel Plattformen wie GoFundme oder indigogo. Sei hier besonders achtsam, wie es um die Datenschutzbestimmungen steht. Kannst du Daten ohne Probleme exportieren? Hast du die Rechte, Personen wieder zu kontaktieren, außerhalb der Kampagne? Hier werden oft mit viel Aufwand sehr viele Menschen erreicht und Kontakte gesammelt, die später nicht mehr nach eigenen Bedingungen genutzt werden können. Lenke die Menschen lieber direkt zu deinem Angebot und deiner Email-Liste oder deinem WhatsApp-Kanal etc.
2. Auf deine Zielgruppe zugehen 🤝
Sobald du deine Zielgruppe, ihr Konsumverhalten und ihre Bedürfnisse genau kennst, kannst du gezielt den Kontakt zu ihr aufbauen. Idealerweise hast du zu diesem Zeitpunkt bereits ein konkretes Produkt – zum Beispiel einen Newsletter – oder befindest dich kurz vor dem Launch deiner Website. Nun gilt es, mit deiner Zielgruppe dort in Kontakt zu treten, wo sie sich ohnehin aufhält. Das kann über Flyer, QR-Codes oder durch eigene Veranstaltungen geschehen.
Ein zentrales Ziel in dieser Phase ist es, Kontaktdaten zu sammeln, um den Austausch zu vertiefen und langfristige Beziehungen aufzubauen. Dafür bieten sich unter anderem folgende Möglichkeiten an:
Newsletteranmeldung
Teilnahme an einer Umfrage (z. B. zu einem spezifischen Thema oder zur Erhebung von Bedürfnissen, Wünschen und Feedback)
Zugang zu exklusiven Inhalten (wie Blogartikeln oder PDFs) nach Eingabe der E-Mail-Adresse
Anmeldung zu Veranstaltungen
Spendenaufrufe
Anmeldung zur Mitgliedschaft
3. Gezielter Ausbau deiner Community 👥
Wenn du bereits erste Kontakte aufgebaut hast, kannst du deine Community gezielt erweitern. Zwei besonders wirkungsvolle Methoden dafür sind Crowdrecherchen und Network Mapping. Beide lassen sich unabhängig voneinander einsetzen oder sinnvoll miteinander kombinieren.
Im Rahmen von Crowdrecherchen die Community ausbauen
Crowdrecherchen sind eine kollaborative Form des Journalismus, bei der eine Redaktion gemeinsam mit ihrer Community recherchiert. Du stellst eine konkrete Recherchefrage und deine Community hilft, Informationen, Erfahrungen oder Einschätzungen beizusteuern. Im Rahmen des Community-Aufbaus sind Crowdrecherchen ein hervorragender Anlass, um neue Zielgruppen zu erreichen und gleichzeitig Kontakte zu Experten und Expertinnen zu gewinnen.
Ein Beispiel: Du führst eine Crowdrecherche zur Müllentsorgung in einem bestimmten Stadtteil durch. Die Befragung der Menschen erfolgt per Online-Umfrage – und durch die Teilnahme stellst du Konakt zu Menschen her, die das Thema bewegt und betrifft. Du kannst sie in Zukunft zu diesem und verwandten Themen oder zu einem bestimmten Thema, das nur ihren Stadtteil betrifft gezielt wieder ansprechen.
Zielgruppen identifizieren durch Network Mapping
Beim Network Mapping erstellst du eine visuelle Übersicht über relevante Zielgruppen zu einem bestimmten Thema. Das funktioniert so:
Schreibe dein Thema in die Mitte einer Karte: Das können konkrete Recheretehmen wie z.B. Kommunalwahlen, Schulreformen, Fahrradinfrastruktur oder allgemein die Informationsversorgung in deiner Stadt oder Region sein.
Ziehe äußere Kreise: Diese repräsentieren Zielgruppen, für die das Thema von Interesse ist – z. B. Erstwähler*innen, Eltern, Lehrer*innen oder Umweltaktivist*innen.
Denke vernetzt: Viele Personen gehören gleichzeitig zu mehreren Gruppen – das ist völlig in Ordnung. Eine Mutter kann gleichzeitig Umweltaktivistin und Erstwählerin sein.
Wichtig: Ordne Zielgruppen nicht nur nach demografischen Merkmalen. Berücksichtige auch Interessen, Haltungen und Verhaltensweisen.
Durch das Brainstorming entdeckst du oft neue Zielgruppen, mit denen du bisher keinen Kontakt hattest. Und: Wenn dir gerade keine weiteren Gruppen einfallen – mach trotzdem weiter! Gerade in solchen Momenten entstehen häufig die besten Ideen.
Am Ende solltest du dich auf ein bis zwei Zielgruppen fokussieren, die du priorisierst. Idealerweise wählst du Gruppen aus, bei denen du mit geringem Aufwand eine große Wirkung erzielen kannst.
Das Network Mapping hilft dir nicht nur dabei, relevante Zielgruppen für deine allgemeine Arbeit zu identifizieren – sondern auch gezielt für einzelne Recherchen oder Kampagnen.
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