Bist du bereit für Community-zentrierten Lokaljournalismus?
Zur Gründung eines Community-zentrierten Lokalmediums braucht es strategische Vorarbeit. Hier erklären wir, mit welchen Themen du dich beschäftigen solltest.
Wir wollen dir acht Themenfelder vorstellen, von denen wir glauben, dass die Beschäftigung mit ihnen essentiell ist, um ein erfolgreiches community-zentriertes Projekt zu starten. Du kannst am Anfang natürlich Mut zur Lücke beweisen.
Die Dinge können sich im Laufe der Zeit entwickeln: journalistische Produkte oder auch die Art der Mitgliederfinanzierung sollen idealerweise gemeinsam mit der Community entstehen. Du solltest dir aber zumindest darüber im Klaren sein, dass dir all diese Punkte früher oder später begegnen werden:
Definition deiner Community
Hier geht es darum, genau zu definieren, für welche Community dein Angebot gedacht ist. Für und mit wem möchtest du Journalismus machen? Dabei spielt auch eine Rolle, ob du die Nöte und Bedürfnisse, die sogenannten „pain points“, deiner Community kennst und adressieren kannst.
Einbeziehung deiner Community
Community-zentrierter Journalismus lebt davon, dass die Community in journalistische Prozesse eingebunden wird. Du solltest dir Gedanken darüber machen, wie du das tun willst: Was könnten Formate zur Partizipation sein? Wie kannst du die Community an Recherchen teilhaben lassen? Wichtig ist zum Beispiel auch der Grad der Einbindung: Fragst du die Community nur ab und zu nach ihrer Meinung zu vorgegeben Themen oder willst du sogar strategische Entscheidungen zum Unternehmen mit ihr zusammen treffen?
Teamaufbau
Alleingänge sind zwar möglich, aber schwierig, weil kaum jemand alles können und alles alleine schaffen kann. Beim Teamaufbau geht es also einerseits darum, wichtige Aufgaben verteilen zu können. Andererseits ist es auch wichtig, verschiedene Skills im Team zu haben, zum Beispiel journalistisches Handwerk, technisches Know-how und buchhalterische Kompetenz.
Journalistische Produkte
Aus den Überlegungen zu deiner Community sollte auch hervorgehen, mit welchen journalistischen Produkten du sie am Besten erreichst. Verstehst du dich als digitale Tageszeitung? Schreibst du einen wöchentlichen Newsletter? Oder nimmst du einen Podcast auf? Kurzum: Welche Inhalte und Formate können deine Community-Mitglieder von dir erwarten?
Geschäftsmodell
Du solltest dir auf jeden Fall Gedanken darüber machen, auf welchen Wegen du Geld verdienen willst: Welchen Stellenwert soll die Mitgliederfinanzierung haben und wie soll sie konkret aussehen? Willst du dich über Abos, freiwillige Mitgliedsbeiträge oder Spenden finanzieren? Willst du darüber hinaus über Werbung, Sponsoring, Förderungen oder Partnerprogramme Geld verdienen, vielleicht sogar weitere Einnahmequellen erschließen?
Technisches Know-How
Wie gut kannst du all das, was du dir vorgenommen hast, auch technisch umsetzen? Hast du eine funktionierende Website, kennst du die richtigen Tools und wenn nicht, wer kann dir bei alledem helfen? Du solltest dir zum Beispiel Gedanken darüber machen, wie du deine Mitglieder oder Abonnenten verwaltest, wie du Umfragen in deiner Community machst oder deinen Newsletter verschickst und, und, und...Das ist wichtig, damit deine guten Ideen nicht an der Umsetzung scheitern.
(Digitales) Marketing
Content is king, distribution is queen! Du kannst die tollsten Inhalte haben, wenn aber keiner etwas davon mitbekommt, bringt es dir nichts. Klappern gehört zum Geschäft, deshalb solltest du dich auch mit Marketing auseinandersetzen. Stelle dir auch ganz selbstkritisch die Frage, ob du bereit bist, Gesicht und Sprachrohr deiner Organisation zu sein.
Ziele
Hast du (erreichbare) Ziele für dein Projekt definiert? Wo willst du damit hin? Was willst du erreichen? Woran misst du Erfolg und Misserfolg? Klare Ziele, eine Vision, vor Augen zu haben ist wichtig, auf diese kannst du jeden Tag hinarbeiten. Konkrete Ziele vor Augen zu haben hilft auch dabei, strategische Entscheidungen zu treffen und Prioritäten zu setzen, also die (meist knappen) Ressourcen besser zu verteilen.
Checkliste zum Ausdrucken
Wir haben eine Checkliste mit allen oben genannten Themenfeldern und Erklärungen erstellt. Du kannst sie herunterladen, ausdrucken und an deine Pinnwand heften. Mit der Checkliste kannst du auf einer Skala von 1-3 abschätzen, wie bereit du dich bei den einzelnen Themen fühlst. Am besten verwendest du die Skala als Balken, den du nach und nach ausmalst. Im Feld darunter kannst du notieren, welche Lücken du noch hast, um sie nach und nach abzuarbeiten.
So sieht die Checkliste aus:
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